Von Medaillons und Medaillen – Deutsche Crossmeisterschaften in Löningen
Am 04.03.2011 ließen vier Hauptstadtläufer, den morgendlichen Bahnstreiks zum Trotze, die Hektik und das Chaos der Metropole hinter sich und fanden sich mit nur 3 Stunden Verspätung an einem verlassenen Bahnsteig in Essen (Oldenburg) im Herzen des schönen Niedersachsen wieder.
Nach eingehender Streckenbegehung und anschließender Stärkung in der familiären Atmosphäre des Hotel Rüwe, auf dessen Speisekarte Samalya irrtümlich ein nicht vorhandenes vegetarisches Medaillon zu erspähen glaubte, was zu erheblicher Konfusion und Erheiterung zu Tisch und in der Küche führte, erkundeten wir noch ausgiebig das Zentrum Löningens. Unglücklicherweise mussten wir hierbei auf den nun fast schon rituellen Kinobesuch aufgrund der eingeschränkten Öffnungszeiten verzichten. Als kleine Kompensation kehrten wir dennoch wie gewohnt zu einem gemeinsamen Weizenbier im halbwegs passend und zur Freude des Trainers royal benannten ‘Königslokal’ ein.
In den Tag des Wettkampfes startete dann jeder mit seiner eigenen persönlichen Vorbereitung, die einen spirituelle Kraft schöpfend, die anderen mit einem ausgiebigen Frühstück.
Auch ohne Carsten, der wegen der zeitgleich ausgetragenen Hallen EM, wohl mit einem weinenden Auge auf einen Start in seiner erweiterten Heimat verzichten musste, hofften wir Hauptstadtläufer zumindest auf eine vordere Mannschaftsplatzierung.
Während sich Johannes und Micha nach einem forschen Start im vorderen Teil des Feldes wiederfanden, hatte Sebastian zunächst eine ungünstige Startposition wettzumachen. Bei seinen ersten Deutschen Meisterschaften hielt sich Arthur ‘Samalya’ Schäfer zu Beginn zurück um sich dann über die nächsten Runden stetig nach vorne zu arbeiten. Während Micha dem hohen Anfangstempo Tribut zollte, konnte Johannes, gefolgt von Sebastian und einem beflügelten Samalya, das Rennen unter den ersten 20 zu Ende bringen. So standen am Ende die Plätze 18 (Johannes), 22 (Sebastian), 27 (Samalya) und 38 (Micha) für das Hauptstadtläuferteam zu Buche. Zur Freude des Trainers und als Krönung des gemeinsamen Wochenendes bedeutete dies die Bronzemedaille in der Mannschaftswertung.
So können sich Johannes, Micha und Sebastian frohen Mutes ins anstehende Trainingslager in Südafrika stürzen, während Samalya, der erst in Portugal dazustoßen wird, im kalten Berlin noch sein erfolgreiches Debüt verdauen muss. Denn es lässt sich festhalten, dass in der Regel Medaillen aus Metall und Medaillons aus Fleisch sind.