Hudi goes to America!!!
Wir Hauptstadtläufer erhielten heute das erste Lebenszeichen von Hudi (Alexander Hudak) aus den Vereinigten Staaten von Amerika. Im Blogpost berichtet der 800m Spezialist, wie es ihm dort ergeht.
Mein Flieger sollte ursprünglich um 7.35 Uhr Ortszeit in Berlin Tegel abfliegen. Aber wie es immer so ist mit den Fluggesellschaften, saß ich 25min später im Bus auf dem Weg zum Flughafen Schönefeld. Um 9 Uhr hob dann endlich mein Flieger vom Ausweichflughafen ab, machte einen dreistündigen Zwischenstopp in Madrid, um dann gegen 18 Uhr Ortszeit in New York zu landen.
Dort wartete schon das Shuttle, um mich zum Manhattan College zu bringen, wo ich seit dem 19.01.2009 Mathematik studiere. Neben Mathematik belege ich noch die Fächer Informatik, Psychologie, Classical Origins of Western Culture und Religion. Die 16 Wochenstunden, die ich habe, hörten sich zunächst recht gemütlich an, doch ich musste feststellen, dass es neben der regulären Schule noch sehr viel zu erledigen gibt.
Dazu kommt noch das Training und die Wettkämpfe. Diese Dinge laufen hier ganz anders ab als ich sie von meinen Hauptstadtläufern her kenne.
Meine Trainingsgruppe hier besteht aus etwa zwölf Läufern, die alle zum größten Teil „Langstreckler“ sind. In der Woche absolviere ich zehn Trainingseinheiten. Montags, Mittwochs und Freitags sind es jeweils zwei am Tag, die erste um 7.30Uhr und die zweite um 16Uhr.
Was mir hier ein bisschen fehlt ist die Disziplin. Viele Athleten meiner Gruppe erscheinen nur unregelmäßig zum Training und sind zudem unpünktlich. Eine Sache die bei den Hauptstadtläufern zu keinem Zeitpunkt gebilligt wird.
Mein „Trainer“ hier trainiert neben den Läufern noch Kugelstoßer, Hammerwerfer, Weitspringer, Hochspringer, Stabhochspringer…einfach Alle. Aus diesem Grund bin ich hier trainingstechnisch sehr auf mich allein gestellt. Also mach ich oft mein eigenes Training in der Hoffnung: “ES BRINGT WAS!!!”.
Selbstständig zu trainieren und zu wissen, was gut für mich ist, was nicht und wann man aufhören sollte, sind Fähigkeiten die ich mir hier noch aneignen muss, da ich bisher immer jemanden hatte, der mir gesagt hat, was ich machen soll und der auch genau wusste was gut für mich ist und wann ich aufhören sollte. In Berlin hat Roland Wolff dies aus meiner Sicht absolut perfekt gemacht.
Bei den Wettkämpfen wird man in zwei Klassen eingeteilt, in die professionellen Athleten und die Amateure. Als Student hat man den Amateur- Status und darf nur an Collegemeisterschaften teilnehmen, die vergleichbar sind mit Hochschulmeisterschaften in Deutschland – nur auf einem ganz anderem Niveau.
Manhattan ist in verschiedenen sogenannten “Konferenzen” aufgeteilt. Die MET Konferenz ist die kleinste Meisterschaft (MET=Metropolitain). An dieser nehmen 13 Unis teil. Sie ist auf den Umkreis von New York City begrenzt. Das ist etwa vergleichbar mit dem Niveau der Berliner Meisterschaften. Dann gibt es die IC4A (ICAAAA – Intercollegiate Association of Amateur Athletes of America) und noch die MAAC Championships. Der wichtigste Wettkampf für alle Studenten sind die NCAA Championships, also die Amerikanischen Hochschulmeisterschaften, diese sind vom Leistungslevel vergleichbar mit den Deutschen Männer – Meisterschaften.
Bei so vielen unterschiedlichen Klassifizierungen habe ich fast jedes Wochenende einen Wettkampf und muss mich so immer unter Beweis stellen und mich gegen andere starke Läufer messen.
Im Sommer komme ich zu den Deutschen Meisterschaften zurück nach Deutschland. Mein Hauptziel dieses Jahr wird die Norm von 1:47,5min für die U23 Europameisterschaften sein. Als zusätzliches Ziel setze ich mir die Unterbietung von 1:47min über 800m.
Zunächst muss ich aber erst mal die AGBs der Hauptstadtläufer erfüllen! ;-)
Howdy!
05 Mai 2009 um 15:09
Griaß di Alexander,
ich habe gerade mit Moritz ‘just for fun’ deinen Namen ins web eingegeben und …wir sind geplättet. Ich hoffe du kennst uns noch. Moritz quält sich so durchs Gymi.
Gratuliere ganz herzlich zu Deinem Erfolg. Wir schauen jetzt mal öfters was aus Dir wird..
Viele Grüße aus dem Allgäu
Moritz, Stella, Leon und Carmen