Archive for the ‘Inside Hauptstadtläufer’ Category

Das große Bibbern

Freitag, April 15th, 2011

Seit Sonntag sind wir Hauptstadtläufer aus dem zweiwöchigen Trainingslager Portugal zurück in der Stadt, die unserer Gruppe den Namen gibt. Der Empfang, den uns die Hauptstadt Berlin bereitet, ist gelinde gesagt unterkühlt. Nach knapp vier Wochen in warmen Gefilden sind Dauerregen und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt für uns kaum zu ertragen. Den Hauptstadtläufern ist kalt!

„Zum Glück hagelt es, dann wird man wenigstens nicht ganz so nass.” Carsten Schlangen beim Dauerlauf im Hagel

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Alle Läufer haben das Trainingslager gut überstanden und zeigen aufsteigende Form.

Die gemeinsamen Tage im Trainingslager in Portugal fasst der ‘Neue’ (Samalya) für uns zusammen:

“Ein paar Sachen habe ich hier im Trainingslager gelernt:

  1. Eine schnelle 800m ist manchmal länger als man denkt. Besser nicht vor Carsten rennen, sondern lieber versuchen, irgendwie bei ihm dranzubleiben.
  2. Jonny Cash war eine Legende und sollte, genau wie Rolly, respektiert und geehrt werden!
  3. Bei Verfolgungen auf der  Crossstreke: Renn um dein Leben!
  4. Die innere Mitte findet man am besten bei einem Speiseeis.
  5. Ein Trainingslager ist No Joke aber dennoch gleichzeitig Fun.

Micha hat gelernt:

  1. Eine 500m und eine 300 mit kurzer Trabpause dazwischen sind eine 500m UND eine 300m mit Trabpause
  2. Auf einer schnellen 300m ist der sonst unverwüstbare Carsten noch verwundbar.

Carsten hat gelernt:

  1. Nach einem Tag Pause kann Micha sehr explosiv auf der Bahn sein.
  2. (… Meditation ist sowas ähnliches wie Laufen und ein Trainer ist sowas ähnliches wie ein Guru…)

Merlin hat gelernt:

  1. Manchmal lieber nicht aufs Navi hören.

Rolly hat gelernt:

Rolli ist eigentlich schon fast erleuchtet. Wenn er mit uns schimpft, spricht aus ihm die reine Liebe zu seinen Schützlingen.

Der unzerstörbare Jahrgang

Sonntag, April 3rd, 2011

„Wen von Euch kann ich noch belasten?“ Der Blick von Trainer Roland Wolff geht in die Runde der Hauptstadtläufer. Wohin er auch blickt an diesem Tag auf der Rasenbahn in Vilamoura – überall nur ‘Schrott’.

„Naja, eigentlich fühle ich mich ganz gut, nur dass meine Achillessehne fast reisst, mein Schienbein durchbricht und meine Wade dicht ist.“ – antwortet einer unserer Läufer. „Vielleicht kann ich ja ein bischen was machen, wenn nur das Zwicken in der Leiste nicht wäre…“ – antwortet ein anderer Läufer.

„Man, was soll ich nur mit Euch machen?“ – gibt sich Roland Wolff ratlos. „Samalya kann ich auch nicht belasten, wenn er zur Findung seiner Mitte vor uns flüchtet. Hmmm…“ Die Stimmung des ‘Kaisers’ ist auf dem Tiefpunkt. „Dann machen wir jetzt ein paar schöööne Übungen…“

Während sich also zwei Läufer frei ausgedachten Kräftigungsübungen für den Oberkörper unterwerfen, trifft ein weiterer Hauptstadtläufer nach verlängertem Einlaufen am Ort des Jammers ein. Die Mine des Kaisers hellt sich unmittelbar auf, denn der Läufer ist der letzte Übriggebliebene aus dem Jahrgang 1980 – also quasi unzerstörbar!

Nachdem Jonas Stifel, Franek Haschke und Moritz Höft – allesamt aus dem Jahrgang 1980 – berufsbedingt nicht mehr an Wettkämpfen teilnehmen und weniger trainieren, hat sich die durchschnittliche Ausfallquote deutlich erhöht. Die nachfolgenden Jahrgänge sind einfach zu verletzungsanfällig, oder wie der Kaiser sagen würde: „Für den Leistungssport einfach nicht zu gebrauchen! Schrott!“ Selbst einige Neuzugänge aus jüngeren Jahrgängen können die Stärke der ‘Alten’ diesbezüglich nicht ausgleichen.

Während für die jungen Jahrgänge unseres Laufteams das Training also schon wieder vorbei ist, wird der gute Jahrgang ’80 auf eine weitere Runde geschickt – nicht nur auf die in von Vilamoura…

Trainingslager Portugal

Montag, März 28th, 2011

Nach einem fünftägigen Aufenthalt in Berlin geht es für die Hauptstadtläufer Carsten, Micha, Merlin und Samalya schon in das nächste Trainingslager an die Algarve nach Portugal.

Hauptstadtläufer auf der RasenbahnMit den intensiven Eindrücken aus Südafrika im Gepäck werden sie weitere Grundlagen für die kommende Saison legen. Da es in Portugal ohne Internetverbindung schwer ist zu bloggen, werden wir uns erst in zwei Wochen wieder zu Wort melden können…

Von Medaillons und Medaillen – Deutsche Crossmeisterschaften in Löningen

Samstag, März 12th, 2011

Am 04.03.2011 ließen vier Hauptstadtläufer, den morgendlichen Bahnstreiks zum Trotze, die Hektik und das Chaos der Metropole hinter sich und fanden sich mit nur 3 Stunden Verspätung an einem verlassenen Bahnsteig in Essen (Oldenburg) im Herzen des schönen Niedersachsen wieder.

Nach eingehender Streckenbegehung und anschließender Stärkung in der familiären Atmosphäre des Hotel Rüwe, auf dessen Speisekarte Samalya irrtümlich ein nicht vorhandenes vegetarisches Medaillon zu erspähen glaubte, was zu erheblicher Konfusion und Erheiterung zu Tisch und in der Küche führte, erkundeten wir noch ausgiebig das Zentrum Löningens. Unglücklicherweise mussten wir hierbei auf den nun fast schon rituellen Kinobesuch aufgrund der eingeschränkten Öffnungszeiten verzichten. Als kleine Kompensation kehrten wir dennoch wie gewohnt zu einem gemeinsamen Weizenbier im halbwegs passend und zur Freude des Trainers royal benannten ‘Königslokal’ ein.

In den Tag des Wettkampfes startete dann jeder mit seiner eigenen persönlichen Vorbereitung, die einen spirituelle Kraft schöpfend, die anderen mit einem ausgiebigen Frühstück.

Auch ohne Carsten, der wegen der zeitgleich ausgetragenen Hallen EM, wohl mit einem weinenden Auge auf einen Start in seiner erweiterten Heimat verzichten musste, hofften wir Hauptstadtläufer zumindest auf eine vordere Mannschaftsplatzierung.

Während sich Johannes und Micha nach einem forschen Start im vorderen Teil des Feldes wiederfanden, hatte Sebastian zunächst eine ungünstige Startposition wettzumachen. Bei seinen ersten Deutschen Meisterschaften hielt sich Arthur  ‘Samalya’ Schäfer zu Beginn zurück um sich dann über die nächsten Runden stetig nach vorne zu arbeiten. Während Micha dem hohen Anfangstempo Tribut zollte, konnte Johannes, gefolgt von Sebastian und einem beflügelten Samalya, das Rennen unter den ersten 20 zu Ende bringen. So standen am Ende die Plätze 18 (Johannes), 22 (Sebastian), 27 (Samalya) und 38 (Micha) für das Hauptstadtläuferteam zu Buche. Zur Freude des Trainers und als Krönung des gemeinsamen Wochenendes bedeutete dies die Bronzemedaille in der Mannschaftswertung.

So können sich Johannes, Micha und Sebastian frohen Mutes ins anstehende Trainingslager in Südafrika stürzen, während Samalya, der erst in Portugal dazustoßen wird, im kalten Berlin noch sein erfolgreiches Debüt verdauen muss. Denn es lässt sich festhalten, dass in der Regel Medaillen aus Metall und Medaillons aus Fleisch sind.

Dieu Donné

Samstag, März 12th, 2011

Gestern Abend haben wir uns für hartes Training belohnt. Wir sind gemeinsam nach Franschhoek aufgebrochen, um dort im Restaurant des Weinguts Dieu Donné zu speisen. Dieu Donné, von Gott gegeben, klingt blasphemistisch – der Ort, das Essen und insbesondere der Sonnenuntergang auf der Terrasse des Hauses sind zumindest ein ganz besonderer Teil der Schöpfung.

Der vierte Platz

Samstag, März 12th, 2011

Carsten wurde bei den Hallen-Europameisterschaften in Paris Vierter über 1500m. Es war das beste Ergebnis der Deutschen Nationalmannschaft im Bereich Lauf. Wir haben bislang trotzdem noch nicht über den Ausgang dieser kontinentalen Meisterschaften berichtet, weil wir Carsten selbst zu Wort kommen lassen wollten…

Mit einigen Tagen und tausenden Kilometern Abstand fällt es mir jetzt etwas leichter, über die Hallen-Europameisterschaften in Paris zu berichten. Klar, zunächst war ich enttäuscht über den vierten Platz. Vierter zu sein und die ersehnte Medaille so knapp nicht zu erlaufen, das musste ich erst einmal verdauen. Zumal ich als einziger Athlet in der Deutschen Nationalmannschaft mit einem vierten Rang nach Hause flog.

Hier in Südafrika hatte ich Zeit um nachzudenken und zu dem Entschluss zu kommen: Alles super gelaufen!

Man muss ein Ergebnis immer in seinem Kontext sehen und bewerten: Ich habe nie eine volle Hallensaison angestrebt. Von einem gezielten Trainingsaufbau für die Europameisterschaften kann nicht die Rede sein.

Bis Mitte Dezember habe ich an meiner Architektur-Diplomarbeit gearbeitet und nur verhalten trainiert. Ich habe zu Silvester meinen 30. Geburtstag in Trier gefeiert und bin dann für zwei Wochen ins Skilanglauf-Trainingslager nach Norwegen gefahren. Dort habe ich viele Stunden auf Skiern verbracht und wenige in Laufschuhen. Zurück in Berlin bin ich bei den Berlin-Brandenburgischen Hallen-Meisterschaften auf Anhieb 3000m unter acht Minuten gelaufen. Danach war ich für zwei Wochen erkältet. Pünktlich zum Hallenmeeting in Stuttgart war ich wieder gesund und bin die Norm für die Europameisterschaften leogelaufen. Erst danach haben mein Trainer Roland Wolff und ich uns überlegt, in der noch verbleibende Zeit für die Europameisterschaften und nicht für die Deutschen Crosslauf-Meisterschaften in meiner Heimat zu trainieren.

Mein Ziel für Paris war der Finaleinzug. Das habe ich geschafft. Ich habe sogar meinen Vorlauf im Schlußsprint gewonnen. Ich denke, dass ich im Finale noch nicht vollständig vom Vorlauf erholt war und deswegen die schnelle Pace, die ein mir unbekannter türkischer Läufer dem Feld aufdrückte, nicht gut vertragen habe. Normalerweise stehe ich zwei Läufe in zwei Tagen gut durch, allerdings fehlte mir diesmal der lange und gezielt Trainingsaufbau im Vorfeld. Die Bronzemedaille war dennoch möglich!

Ich habe auf der letzten Runde zu viel Kraft vergeudet, indem ich nicht konsequent und früh genug angegriffen habe. Ich habe mich verzettelt in einen Positionskampf mit dem Polen Bartosz Nowicki. Auf der Gegengeraden der letzten Runde wollte ich an ihm vorbeilaufen. Aber ich kam nicht vorbei. Deswegen habe ich in der Kurve zur Zielgeraden noch einmal etwas Geschwindigkeit rausgenommen und mich hinter den Polen geheftet, um möglichst lange einen kurzen Weg auf der Innenbahn zu laufen. Auf der Zielgeraden bin ich dann nicht schnell genug wieder auf Geschwindigkeit gekommen. Bartosz Nowicki war zudem etwas unfair immer weiter nach Außen gelaufen, um mir ein Vorbeilaufen zu erschweren. Am Ende haben wenige Zentimeter gefehlt.

Jetzt hat die Vorbereitung auf die Sommersaison begonnen. Ich bin mit den Hauptstadtläufern wieder in Südafrika. Jetzt bereite ich mich richtig vor.

Carsten

Umzug

Freitag, März 11th, 2011

Mitten im Trainingslager sind wir Hauptstadtläufer umgezogen. Warum und Wohin?

Nun, seit längerer Zeit hatten wir größere Probleme mit der Performance des Servers auf dem unser Blog gehostet wurde. Das haben wir nun geändert. Wir sind heute auf einen neuen schnelleren Server umgezogen. Das Blog sollte jetzt wesentlich schneller geladen werden und dadurch größeren Surfspaß bringen.

In den nächsten Tagen werden wir weitere Änderungen am Blog vornehmen. Insbesondere werden wir alle Daten auf den aktuellen Stand bringen.

Die Hauptstadtläufer aus Südafrika

Entspannung im Park

Freitag, März 4th, 2011

Christoph und ich haben heute das tolle Wetter in Paris genutzt und sind noch ein klein wenig im Park spazieren gewesen. Wir haben uns einen Kaffee und ein paar ungewöhnliche Kekse gekauft.

Nach all der Entspannung und viel frischer Luft sehen wir mit Freude dem morgigen Wettkampf entgegen.

Christoph Lohse und Carsten Schlangen entspannen im Park

Christoph Lohse und Carsten Schlangen entspannen im Park

Die Startlisten wurden heute noch einmal aktualisiert. Ich werde also voraussichtlich im dritten von drei Vorläufen starten. Der Lauf wird sicherlich keine leichte Aufgabe, denn mit Yoann Kowal und Juan Carlos Higuero sind zwei sehr gute Läufer mit in meinem Vorlauf.

Also, Daumen drücken: Einen für Paris und einen für die Hauptstadtläufer in Löningen. Carsten