Archive for the ‘Wettkampfbericht’ Category

Ja, es gibt uns noch!

Dienstag, April 23rd, 2013

wenn wir noch ein bisschen länger mit einem neuen Artikel für unseren Blog gewartet hätten, wären wir fast automatisch wieder aktuell gewesen. Ein Start beim diesjährigen Meeting in Zeulenroda ist allerdings eher unwahrscheinlich. Nicht nur deshalb haben wir uns entschlossen, unsere Berichterstattung wieder aufzunehmen. Aber fassen wir doch kurz zusammen, was in der Zwischenzeit passierte…

Carsten qualifizierte sich in letzter Minute mit einem spektakulären Rennen in Bottrop für die Olympischen Spiele in London und lief mit 3:33,64min eine Zeit, die in den letzten 15 Jahren von keinem deutschen Läufer erzielt wurde. Die Zeit bedeutet Rang 18 der Weltrangliste.

Carsten Schlangen jubelt über die Erfüllung der Norm für die Olympischen Spiele in London und über eine Zeit von 3:33,64min

Bei den Olympischen Spielen in London erreichte Carsten in einem packenden Endspurt quasi im Sturzflug das Halbfinale.

Auf dem Weg nach London musste Carsten aufgrund der Vielzahl an Qualifikationsrennen einige Opfer bringen. Vor allem das Aus im Vorlauf der Europameisterschaften in Helsinki und die Nicht-Verteidigung des 1.500m Titels bei starker Konkurrenz waren für Carsten schwer zu verdauen.

Carsten Schlangen bei den Deutschen Meisterschaften 2012

Micha Heidenreich und Merlin Rose erreichten aus unterschiedlichen Gründe in der zurückliegenden Saison leider nicht die gewünschte Form. Für beide hat der Formaufbau in dieser Saison begonnen und beide blicken zuversichtlich auf die kommenden Wettkämpfe.

Merlin Rose und Micha Heidenreich

Sebastian Dennis konnte in der zurückliegenden Saison ein ums andere Mal überraschen. Insgesamt stabilisierte sich seine Leistungsfähigkeit über 1.500m. In diesem Jahr will er sich weiter steigern und vielleicht das ein oder andere Rennen in seiner zweiten Heimat Großbritannien bestreiten.

Sebastian Dennis beim Training in Portugal

In der Hallensaison liefen wir mit der 3×1.000m Staffel zu Bronze bei den Deutschen Staffelmeisterschaften in Halle/Saale…

Hauptstadtlaeufer Staffel in Halle - DM-2013 Bronze

… und Carsten wurde in Dortmund Deutscher Meister über 3.000m.

Carsten Schlangen Deutscher Meister über 3.000m bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund

Johannes Riewe lief im Frühjahr beim Berliner Halbmarathon eine ausgesprochen gute Zeit und zeigte damit, dass man ‘nebenbei’ auch mal einen Halbmarathon flott laufen kann. (Bild folgt)

Jetzt liegen zwei wunderbare Trainingslager in Südafrika und Portugal hinter uns und wir freuen uns schon sehr auf die ersten Rennen der Saison. Berliner Meister mit der 3×1.000m Staffel sind wir ja schon. :)

Impressionen Trainingslager Südafrika

Impressionen Trainingslager Portugal

Zeulenroda

Sonntag, Mai 20th, 2012

Seit Mittwoch sind wir Hauptstadtläufer in Zeulenroda im Freistaat Thüringen. Am Donnerstag fand hier das 16. Zeulenroda Leichtathletik-Meeting statt. Wir dachten uns: Lasst uns das Himmelfahrts-Wochenende richtig nutzen und ein intensives Kurz-Trainingslager vor Ort anhängen. Das Bio-Seehotel an der Talsperre in Zeulenroda bot uns dazu einen idealen Ort zur Entspannung vom Alltag in der Großstadt. Hier der Blick aus dem Panorama-Restaurant ;)

Panorama Talsperre Zeulenroda

Der Wettkampf

Sebastian und Carsten ließen es bei Ihrem 1.500m Saisoneinstand gleich richtig krachen: Carsten lief mit 3:39,41min die B-Norm für die Europameisterschaften in Helsinki und Sebastian stellte mit 3:48,79min eine neue persönliche Bestzeit auf. Carsten hatte im Rennen nach dem vorzeitigen Ausscheiden des Tempomachers für etwa zwei Runden für eine konstant hohe Renngeschwindigkeit gesorgt. Ihm fehlten auf der Zielgeraden dann die Kräfte, um die Läufer Badr Rassioui aus Frankreich und Juan van Deventer aus Südafrika, die sich in seinem Windschatten ausgeruht hatten abzuwehren.

Carsten Schlangen Meeting Zeulenroda

Bei unseren 800m-Läufern lief es leider immer noch nicht rund. Micha erwischte einen rabenschwarzen Tag und musste das Feld ziehen lassen. Merlin mühte sich ebenfalls sichtlich und war mit seiner Zeit wenig zufrieden.

Das Trainingslager

Zeulenroda ist ein absolutes Laufparadies. Wir haben es in den Tagen noch nicht geschafft, alle Wanderwege in der näheren Umgebung abzulaufen. Die sanft hügelige Landschaft mit der dunkelblauen Talsperre und den kontrastierenden gelb blühenden Feldern ließ unsere Blicke häufig abschweifen. Dauerläufe sind hier sehr kurzweilig aber aufgrund der Hügel auch extrem anstrengend. Zwei Tempoeinheiten absolvierten wir im nahgelegenen Waldstadion, in dem auch der Wettkampf am Donnerstag stattgefunden hatte.

Wir sind jetzt total entspannt und freuen uns auf die kommenden Aufgaben in Berlin, Dessau und Rabat.

Die Hauptstadtläufer.

Was ist los mit den 800m-Spezialisten der Hauptstadtläufer?

Donnerstag, Mai 3rd, 2012

Am ersten Mai sind wir Hauptstadtläufer beim Lili-Henoch-Gedenksportfest des Berliner Sport-Clubs gestartet. Für uns war es das erste Rennen der Freiluftsaison 2012. Leider haben wir aktuell noch keine Liste mit den offiziellen Endergebnissen des Wettkampfes vorliegen. So viel darf aber schon mal festgestellt werden: Unsere 800m-Spezialisten müssen noch etwas üben. ;)

Lili-Henoch-Gedenksportfest-2012-Hauptstadtlaeufer_HSL

Das  Carsten als schnellster unserer Trainingsgruppe nicht nur für eine schnelle Fahrt sorgen, sondern auch das Rennen gewinnen würde, daran hatte niemand von uns gezweifelt. Das aber mit Sebastian ein weiterer 1.500-m Spezialist die beiden 800m-Spezialisten Merlin und Micha nur wenige Meter vor dem Zielstrich überholt, das haben wir nicht unbedingt vorhergesehen.

„Ich ärgere mich, dass ich die guten äußeren Bedingungen heute nicht nutzen konnte, denn Carsten ist ja exakt die vorgegebene Zeit für die DM-Norm gelaufen. Merlin und Sebastian haben mich wenige Meter vor dem Ziel noch überholt – aber ich wollte heute angreifen und es versuchen!“ Micha nach seinem Lauf.

Hier geht es weiter zur Ergebnisliste!

„Carsten, das ist sicherlich nur ein Anzeigefehler!“

Montag, März 12th, 2012

Am vergangenen Samstag lief bei den Deutschen Crossmeisterschaften in Ohrdruf wenig so, wie wir es uns vorgestellt hatten. Das wir aufgrund enttäuschender Einzelleistungen mit der Mannschaft nur den achten Platz belegten, sollte offensichtlich noch nicht genügen. Auf dem Heimweg nach Berlin, in der Hoffnung den Ort der Schande schnell hinter uns zu lassen, wurden wir auch noch von unserem Leihfahrzeug französicher Fabrikation im Stich gelassen. Die Temperaturanzeige vom Motor war konstant im roten Bereich, auch wenn es dazu keinen erkennbaren Grund gab. Wir wurden abgeschleppt – welch symbolischer Akt!

Roland Wolff mit liegengebliebenem Leihwagen von AVIS

Aus der Ferne Südafrikas bleiben uns zwei Erkenntnisse:

1. Am Samstagnachmittag sollte man trotz ’24h-Pannenservice’ möglichst vermeiden, mit einem geliehenen Fahrzeug liegen zu bleiben.

2. An machen Tagen trösten nur noch Vergleiche wie diesem von Merlin: „Carsten, das ist sicherlich nur ein Anzeigefehler! Und damit meine ich nicht das Auto.“

Berlin- Brandenburgische Crossmeisterschaften

Samstag, November 5th, 2011

Heute, am 04. November, fanden in Ludwigsfelde die Berlin- Brandenburgischen Crossmeisterschaften statt.

Hauptstadtläufer an der StartlinieCarsten, Johannes, Sebastian, Micha und Merlin stellten sich der Konkurrenz über die Mittlestreckendistanz von 4,6 km. Auf den vier Runden konnten die Hauptstadtläufer, trotz des bislang eher leichten Trainings, ihre Dominanz demonstrieren. Bei Sonnenschein und trockenen Verhältnissen setzte sich Carsten schon früh vor Johannes an die Spitze des Feldes. Die Führung konnte Carsten bis ins Ziel ausbauen und gewann so den ersten Titel in der Wintersaison 2011/12 für die Hauptstadtläufer. Mit einem dritten und sechsten Platz von Johannes und Micha sicherten sich die Läufer der LG Nord Berlin auch die Goldmedaille in der Mannschaftswertung. Sebastian und Merlin sortierten sich auf Platz acht und zwölf ein und erfüllten damit ihre Erwartungen.

Deutscher Meister mit der Staffel

Sonntag, August 7th, 2011

Heute gibt es nach langer Zeit des Wartens endlich wieder etwas sehr Positives von unserem Team zu berichten. Gegen Ende der Saison haben wir noch einmal all unser Kräfte zusammengenommen und sind bei den Deutschen Staffelmeisterschaften über 3x1000m in Jena heute Meister geworden. Es ist der erste Meistertitel für die Hauptstadtläufer Johannes Riewe und Micha Heidenreich. Auch wenn es für Carsten Schlangen nicht der erste Titel mit der Mannschaft war, so war er doch gerührt von der Teamleistung:

“Ich bin einfach nur froh und dankbar, dass wir heute so eine geschlossene Teamleistung abrufen konnten. Jeder hat heute alles in den Lauf gelegt und gemeinsam haben wir den Titel hart erkämpft. Die Endzeit der Staffel kommt schon wieder verdächtig nah an ‘gute alte Zeiten’ heran. Ich freue mich jetzt auf ein sicherlich spannendes 800m Rennen und ein darauf folgendes kurzes Vorbereitungstrainingslager mit Micha und unserem Coach in Cuxhaven”

Das Video vom Lauf (leichtathletik-tv):

Carsten Schlangen führt LG Nord Berlin zum Sieg

Sonntag, August 7th, 2011

Auszug vom Bericht auf Leichtathletik.de

[...]

Die Startgemeinschaft Magdeburg-Halle machte zu Beginn des Rennens gehörig Tempo: Startläufer Tim Jurich setzte sich an die Spitze, Ronny Heck übernahm den Stab als Erster und übergab ihn als Erster an Schlussläufer Oliver Vogel. In Lauerstellung war da schon die LG Nord Berlin. Sie schickte als Letzten Carsten Schlagen, den Vize-Europameister über 1.500 Meter, ins Rennen. Der konnte Stück für Stück auf- und Oliver Vogel eine Runde vor Schluss überholen. In 7:08,22 brachte er den Staffelstab ins Ziel und holte seinem Team DM-Gold. Silber ging an die StG Magdeburg-Halle in 7:11,03 Minuten. Der Deutsche 800-Meter-Meister Sören Ludolph konnte auf der Zielgeraden einen Angriff von Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg) abwehren und sicherte der LG Braunschweig in 7:12,36 Minuten Bronze.

Auf dem Weg…

Donnerstag, Juni 2nd, 2011

Am Morgen nach dem Leichtathletik-Meeting ‘Anhalt 2011′ in Dessau sitzen wir Hauptstadtläufer in der Regionalbahn, auf dem Weg zurück nach Berlin. Die Stimmung der Gruppe ist trotz des heutigen Feiertages nicht ganz so heiter wie bei den übrigen Fahrgästen. Noch sieht man Merlin Rose, Sebastian Dennis, Micha Heidenreich und auch unserem Coach Roland Wolff die Anstrengungen des gestrigen Abends an. Auch bei mir ist das nicht anders.

Pflichtbewusst wie ich bin, beschließe ich für unsere Fans einen Blogeintrag zu schreiben – trotz aller Müdigkeit. Freundlich bitte ich Merlin und Micha für unseren Blog um ein kurzes Statement zu ihrem gestrigen 800m-Lauf. Merlin antwortet sofort: Er schüttelt den Kopf und murmelt so etwas wie “lass mich!” Die Zugfahrt geht weiter, die Zeit vergeht. Im schönen Thießen, irgendwo auf dem Weg zwischen Dessau und Berlin, beginne ich schließlich damit, ihr gestriges 800m-Rennen aus den wenigen Informationen der gestrigen Tischgespräche zu rekonstruieren. Man könnte auch sagen: Ich beginne, den Rennverlauf kreativ nachzuempfinden, denn aus Merlin und Micha ist einfach nichts herauszubekommen.

Hier also exklusiv für Hauptstadtläufer.de: Merlins und Michas 800m-Rennen – wie es (fast) wirklich war… Flott gingen Merlin und Micha in den Wettkampf. Zuerst war das Feld der Läufer auf den ersten 200m insgesamt sehr schnell. Doch genauso schnell wurde klar: An der Spitze des Feldes fehlte ein Tempomacher – und so verließ die Läufer zwischen 400 und 800m der Mut. Bei starkem Wind wollte niemand die undankbare Führungsposition übernehmen. Das Feld schob sich stark zusammen. Die Geschwindikeit wurde deutlich langsamer. Micha und Merlin waren eingekesselt. Sie konnten nicht so frei und ungestört laufen, wie es für eine Bestzeit nötig ist. Micha wurde mit 1:51,56min gestoppt. Merlin verlor auf den letzten 20m noch knapp eine Sekunde und kam mit 1:53,71min ins Ziel. Doch die Jungs sind zäh – und konzentrieren sich schon auf’s nächste Rennen.

Hatte es im 800m-Rennen keinen Tempomacher gegeben, gab es hingegen beim 1500m-Lauf im Vorprogramm des Meetings einen Pacemaker – und was für einen! Hauptstadtläufer Sebastian Dennis war noch am gleichen Tag in der Uni gewesen, nach den Vorlesungen mit dicken Skripten und Gesetzesbüchern nach Dessau gefahren, und heizte nun den 1500m Lauf an. Geschickt kontrollierte er als Tempomacher die Ungeduld einiger wilder Läufer bis zur 800m-Marke und konnte sich nach 1000m in seinen wohlverdienten Feierabend verabschieden.

Der 1500m-Lauf, in dem ich startete, wurde mit einiger Spannung erwartet. Besonders, weil ich bei der Pressekonferenz des Meetings vor einem Monat von einer möglichen Verbesserung des Stadionrekords von Haron Keitany gesprochen hatte. Stadionsprecher Wolf-Dieter Poschmann heizte das Publikum und die Läufer an. Drei Kenianer fühlten sich offensichtlich besonders angesprochen – und donnerten mit einem besonders ambitionierten Tempo die ersten 400m hinunter. Jonas Hamm war Tempomacher – von den Veranstaltern des Meetings bis 1100m engagiert. Doch er wurde überrascht und einfach überholt – obwohl er eigentlich an zweiter Position hinter dem ersten Tempomacher laufen sollte. Dieser eilte allerdings zusammen mit den drei Kenianern voraus.

Jonas Hamm gab sich alle Mühe, das Tempo gleichmäßig zu halten. An seiner Arbeit lag es also nicht, dass ich am Ende sowohl den Stadionrekord als auch die Qualifikationsnorm für die Weltmeisterschaften in Daeugu verpasste. Vielmehr lag dies daran, dass die zweite Runde fünf Sekunden langsamer gelaufen wurde als die erste: Jonas Hamm ging nach 1100m aus dem Rennen. Ähnlich wie im 800m-Lauf wollte niemand die Führung übernehmen. Schließlich entschloss ich mich, den harten Weg zu gehen. Ich setzte mich an die Spitze und zog das Tempo hoch. In meinem Sog schleppte ich den Polen Bartosz Nowicki und den Österreicher Andreas Vojta mit. In meinem Windschatten sparte Nowicki Kräfte, die nutzte er dann auf der Zielgeraden: Er überholte mich – und gewannt mit 3:37,97min den Lauf. Mit 3:38,50min kam ich vor dem Österrreicher mit 3:38,55min ins Ziel. (Ergebnisse Leichtathletik.de)

Draußen zieht die Landschaft vorüber, bald ist die Zugfahrt beendet und die Hauptstadtläufer sind wieder in ihrer Hauptstadt. Doch eine Frage bleibt: Für wen sind die Qualifikationsnormen für die Weltmeisterschaften eigentlich gemacht? Nach dem Meeting in Dessau ist eines klar: Die hohe deutsche Norm dient vor allem den Läufern aller anderen europäischen Staaten. Denn sie garantiert, dass bei Deutschen Meetings ein hohes Tempo gelaufen wird. Zumindest dann, wenn eine Vize-Europameister verzweifelt vorwegläuft um seine Norm zu erreichen – und dabei alle anderen zu ihren viel niedrigeren Normen und neuen persönlichen Bestzeiten zieht.