Du gamla, Du fria, Du fjällhöga nord
Am Montag letzter Woche sind wir Hauptstadtläufer von einem zehntägigen Skilanglauf-Trainingslager aus Norwegen zurückgekommen. Wir sind ein weiteres Mal sehr bewegt von den Eindrücken, die der alte, freie und gebirgige Norden für uns bereit hielt.
Auch wenn die Überschrift unseres Blogbeitrags der ersten Zeile der Nationalhymne Schwedens entliehen ist, so stehen die getroffenen Aussagen nach drei Skilagern in Skandinavien doch für die große gemeinsame Linie. Nej, jag vill leva jag vill dö i Norden.
Landschaftlich war das Skilager in Hemsedal sicherlich das beeindruckendste der drei. Hemsedal ist ein kleiner Skiort etwa 250km nördlich der Hauptstadt Oslo und eher bekannt als alpiner Skiort denn als Langlaufparadies. Vor zwei Jahren hatte Hauptstadtläufer Carsten Schlangen bereits ein eigenes Skilanglauf-Trainingslager vor Ort absolviert – er kannte die außerordentlich guten Skibedingungen und lockte die Hauptstadtläufer in den Norden.
Umrahmt von Bergen von etwa 2000m Höhe haben wir Hauptstadtläufer gemeinsam mit einigen "Gästen" auf dem 900m hohen Plateau bei Gravset trainiert. Die Skibedingungen waren hervorragend. Wenn auch nicht direkt gleich am ersten Tag.
Nachdem wir Hauptstadtläufer uns am ersten Tag von unserer Hütte aus zunächst selbst eine Loipe zum Plateau gespurt hatten und auf dem Weg dorthin auch einige Mal die Orientierung verloren hatten, mussten wir in Gravset feststellen, dass aufgrund der wenigen Schneefälle der vergangenen Woche, die Loipe nicht gespurt war. Skating war also nicht möglich – lediglich ein Fortkommen im klassischen Stil.
In den darauffolgenden Tagen schneite es immer wieder kräftig und so wurden die Skibedingungen von Tag zu Tag besser. Mit Ausnahme vom Donnerstag, an dem kräftige Regenfälle und warme Winde die Winterwelt in wenigen Stunden temporär auflöste.
Die größte Anstrengung des Trainingslagers war der tägliche Aufstieg von der Hütte zur Loipe. Am ersten Skitag benötigten wir für die knapp vier Kilometer bergauf etwa eine Stunde und 30 Minuten. An guten Tagen mit ausreichender Schneehaftung konnten wir die Steigzeit auf 30 Minuten verkürzen. Am Freitag war die selbstgeschaffene Loipe zum Plateau derart vereist, dass wir die Skier in die Hand nehmen mussten.
Gäste
Neben Franek Haschke, Norbert Löwa, Falko Zauber, Johannes Riewe, Carsten Schlangen und Roland Wolff erweiterten Jonas Hamm, Dirk Schlangen und Gerd Janning wie im letzten Jahr den Kreis der Hauptstadtläufer. Neu dazu kam Christophe Chayriguet, der sehr kurzfristig den letzten "nicht" vorhandenen Schlafplatz in der Hütte einnahm.
Für Falko war es das erste Skilanglauftrainingslager. Er hatte mit dem koordinativ anspruchsvollen Bewegungsablauf keine großen Probleme, denn bereits in früher Kindheit wurden Ihm die entscheidenden Techniken auf alten "DDR-Skiern" vermittelt. Generell wurde die Technik der Hauptstadtläufer gemessen an den Vorjahren deutlich besser. Die Wieder-Eingewöhnung fiel Allen sehr leicht.
Große Einzeltaten
Aus sportlicher Sicht definierte Carsten die Maßstäbe neu. An einem klimatisch günstigen Tag mit fest überfrorener Loipe stellte der Olympiateilnehmer einen neuen Tageskilometer-Rekord von 64 Kilometern auf.
Bei Betrachtung der Gesamtkilometer des Skitrainingslagers konnte Carsten die Führung gerade noch vor Johannes verteidigen. Johannes war bei jeder Skieinheit fast identisch viele Kilometer gefahren.
Neben dem Sport gibt es noch viele weitere Höchstleistungen, die an dieser Stelle Erwähnung finden sollen. Franek Haschke teilt sich gemeinsam mit Gerd Janning den ersten Platz in der Disziplin: "Zahl der aufgelegten Holzscheite". In einem pyromanischen Wettstreit konnte das Protokoll über die Zahl der aufgelegten Scheite aufgrund zu hoher Raumtemperaturen nicht verlässlich geführt werden.
Falko Zauber filettierte die meisten Fische. Roland Wolff las die meisten Bücher und verschlang die größte Anzahl Schokoladentafeln. Dirk schoss die meisten Fotos und saunierte am Häufigsten. Jonas Hamm buk die meisten Pfannkuchen und Norbert Löwa entdeckte die meisten Internetzugangszeiten.
Schweden, Finnland, Norwegen und dann…?
In Östersund (Schweden) lag das Haus am Schönsten in der Landschaft. Die Loipen schienen uns am Besten präpariert und die geliehenen Skier waren im technisch besten Zustand. In Kuusamo (Finnland) war das Blockhaus am Originellsten und der See vor der Hütte erlaubte sowohl Eisskating als auch Laufeinheite. Im Haus gab es konstant Internetzugang. In Hemsedal (Norwegen) fanden wir die schönste Landschaft und die unterschiedlichsten Loipen. Wohin wird es die Hauptstadtläufer beim nächsten Mal verschlagen?
Russland, Island, Kanada oder Grönland? Vorschläge in Kommentaren von Euch sind herzlich Willkommen!
Wir bedanken uns für Euer Interesse und wünschen Euch ein Frohes, Gesundes neues Jahr.
Die Redaktion
Bilder vom Skitrainingslager auf der Webseite von Carsten Schlangen-Webseite und in Kürze hier auf dem Blog!
12 Dezember 2008 um 18:38
In Geising im Zinnwald gibt es auch schöne strecken zum fahren ;)
lg Nico