“Ich bin stolz auf meine Leistung.”
Gestern war es so weit, das Halbfinale über 1500m bei den Olympischen Spielen wurde gestartet. Im ersten zweier Halbfinalläufe verhielt sich der Hauptstadtläufer Carsten Schlangen taktisch geschickt, indem er sich stets am 5ten Platz orientierte, der den sicheren Finaleinzug versprach. Hellwach war er auch, wenn die Gefahr bestand eingebaut zu werden und so hatte er auf der letzten Runde die Möglichkeit der scharfen Attacke der Führenden zu folgen. Durch diesen bedingungslosen Antritt konnte er mangels Spritzigkeit auf der Zielgeraden die Attacken der Nachfolgenden Läufer nicht mehr abwehren und kämpfte verbissen um die aussichtsreiche 7te Position. Als 8ter kam Carsten ins Ziel mit der Gewissheit hier alles gegeben zu haben. Perfektionist Carsten wusste aber schon kurz nach seinem Rennen, was er hätte noch besser machen können:
„Es war ein taktisch geprägtes Rennen, das recht langsam begann. Ich fühlte mich gut. Aber als es dann schneller wurde, musste ich mitgehen, und das habe ich dann am Ende gespürt. Ich habe das wohl auf den letzten 80 Metern bereut, denn da konnte ich nicht mehr zusetzen.“
(Carsten im ARD-Interview)
Die in der Hauptstadt-gebliebenen-läufer waren wieder am Bildschirm dabei. Nach gemeinsamen Training in den idyllischen Wäldern am Rande Berlins, trafen sich alle bei Florian Neu zum olympischen Kaffeekränzchen. Gut gestärkt, aber grenzenlos aufgeregt erwarteten die Trainings- und Leidensgenossen den Lauf von Carsten. Um nichts zu verpassen, wurde wieder der Beamer und zusätzlich der Fernseher eingesetzt, um beide übertragenden Programme zu überprüfen. Im multimedialen Vollrausch erlebten sie den harten Kampf Carstens um den Finaleinzug. Ein Stück Kuchen und das lockere Auslaufen der 10000m-Läufer brachten die Mitfiebernden wieder auf Normaltemperatur. Aufgrund völliger Erschöpfung und Müdigkeit musste die Runde schon gegen 18Uhr aufgelöst werden. Die Hauptstadtläufer hatten alles gegeben!
“Zuschauen war härter als ein Training mit Dir!”
(Norbert zu Carsten nach dem Lauf)
Die Redaktion