Trainingslager Südafrika – Ein Nachruf
Als wir am Montagabend nach 15-stündigem Flug wieder am Flughafen in Berlin Tegel standen wurde uns schnell klar, dass wir etwas sehr Schönes hinter uns gelassen hatten. In Berlin erwartete uns Regen und eisige Kälte – leider nicht unsere Koffer. Der Abschlussbericht vom Trainingslager in Stellenbosch ist daher ein Nachruf an eine gute Zeit.
Optimale Trainingsbedingungen
Das Leichtathletikstadion auf dem Universitätsgelände in Stellenbosch ist sicherlich eines der schönsten Trainingsorte, die wir bislang gesehen haben. Die Weinberge in und um Stellenbosch rahmen die Sportstätte malerisch ein. Direkt neben dem Stadion gibt es diverse Rugbyplätze, die sich wunderbar zum Einlaufen eignen.
Durch den vor der dem Kap der Guten Hoffnung fließenden Benguelastrom weht meist ein leichter und erfrischender Wind von der See. Auf dem Unigelände, etwas abseits vom Leichtathletikstadion gibt es eine zusätzliche Grasbahn. Wir haben diese vor Allem für längere Tempoläufe ohne Spikes genutzt.
Außerhalb von Stellenbosch gibt es eine anspruchsvolle 10km Runde durch den Nationalpark Jonkershoek, die wir für unsere morgendlichen Dauerläufe genutzt haben. Im Park lässt es sich auch vorzüglich wandern (Panoramawanderung). Leider haben wir zeitlich und kräftemäßig keine Wanderung mehr geschafft.
13 Tage = 26 Einheiten
In diesem Trainingslager hat unser Trainer Roland Wolff uns seine ganze Härte gezeigt. Es gab keinen Tag, an dem wir nicht zweimal trainiert haben. Die erste Woche gestaltete sich zur Eingewöhnung an die Wärme etwas ruhiger. Dafür haben wir sehr viele Kilometer auf den Rasenplätzen absolviert. In der zweiten Woche kamen die Tempoläufe dann in immer dichterer Folge – vor Allem die für so gefahrlos gehaltenen Ausflugstage waren mit Tempoläufen gespikt.
Hunger
An dem ein oder anderen Ausflugstag und nach unvollständigen Einkäufen machte sich unter uns Hauptstadläufern gelegentlich ein “leichter” Hunger bemerkbar. Unser Trainer Roland Wolff warf uns in der stimmungsschwankenden Hungerphase vor, wir würden uns sonst eh nur “mästen” und rechnete uns vor, wie viele Dauerläufe mit einem Kilo Körperfett absolviert werden können. Die Rechnung, die sicherlich auch der Prüfungsvorbereitung von Jonas Stifel diente konnten wir nicht so einfach hinnehmen. Ab einem bestimmten Zeitpunkt mussten wir durch “private Zusatzversorgung” die Defizite ausgleichen.
Ausgehmöglichkeiten
Wer hart trainiert braucht vor Allem Ablenkung. Allabendlich haben wir uns in das “Nachtleben von Stellenbosch” gestürzt – naja, zumindest haben wir kurz reingeschnuppert. Bereits ab zehn Uhr abends wird hier getanzt – sehr angenehm, wenn bereits um 7:30 am darauf folgenden Morgen der nächste Lauf ansteht.
An dieser Stelle möchten wir uns herzlich bei den vielen deutschen Studenten(innen) bedanken, die uns über die Tage an die Hand genommen haben.
Qualitätsessen zum Fast-Food-Preis
Der Südafrikanische Rand ist in den letzten Monaten zum Euro auf drastische Talfahrt gegangen. Für uns hatte das zur unmittelbaren Folge, dass wir Abends stets essen gegangen sind. Für bereits fünf Euro kann man ein gutes Abendessen bekommen.
Besonders empfehlen möchten wir an dieser Stelle den Besuch des Restaurants auf dem Weingutes Dieu Donné. Hier lassen sich herrliche Sonnenuntergänge erleben.
Gegen Ende des Trainingslagers haben wir eine kleine Weinverkostung in der Umgebung von Stellenbosch unternommen. Besonders reizvoll waren die Besuche der Weingüter “Kanonkop” und “Hartenberg“.
Die Redaktion