Das Skitraining hat sich gelohnt
Quelle: Training Aktuell – Runnersworld.de (Claus Dahms)
Positive Zwischenbilanz: Carsten Schlangen bereitete sich auf Skiern vor und lief mit 3:38,47 die Norm für die Hallen-WM. Eine Bilanz.
Auch auf Lanzarote laufen die “Hauptstadtläufer” nicht nur. Von links: Kai Markus Kirchner, Moritz Höft, Jonas Stifel, Johannes Riewe, Franek Haschke, Merlin Rose, Franz Theimer. Im Vordergrund Carsten Schlangen.
Vor zwei Monaten brach die junge Mittelstreckler-Truppe der “Hauptstadtläufer” ins finnische Kuusamo zu einem recht ungewöhnlichen Trainingslager auf. Nicht die vertrauten Laufschuhe spielten die Hauptrolle, sondern Langlaufskier. Keiner der deutschen Spitzen-Mittelstreckler hatte bislang überaus viel Erfahrung im Wintersport. www.runnersworld.de begleitete das Trainingsexperiment mit täglichen Reportagen aus dem hohen Norden. Es zeigte, wie sich die Laufspezialisten auf dem ungewohnten Terrain plagten, aber auch wieviel Freude ihnen die ungewohnten Bewegungsabläufe machten.
Spaß hat es also auf jeden Fall gemacht. Aber hat sich der gewünschte Trainingseffekt auch eingestellt? Wirklich zu beantworten ist diese Frage natürlich erst im Sommer, denn alle Berliner Läufer richten ihre winterlichen Vorbereitungen in erster Linie auf die Bahnsaison aus. Aber nach den Deutschen Hallenmeisterschaften am letzten Wochenende in Sindelfingen ist die Zeit gekommen, eine erste Zwischenbilanz zu ziehen.
Schon vor der Hallen-DM hatte Carsten Schlangen, der Autor der Berichte aus dem Trainingslager, im exzellenten Rennen von Potsdam in 7:51,19 Minuten die Norm für die Hallen-Weltmeisterschaften unterboten. Vereinskamerad Franek Haschke erreichte 8:07,48 Minuten. Damit bewiesen die beiden Mittelstrecken-Spezialisten, dass sie sich durch das Skitraining eine hervorragende Ausdauergrundlage erarbeitet haben.
Mit 3:38,47 Minuten bestätigte Carsten als Deutscher Hallenmeister von Sindelfingen seine hervorragende Winterform. Wieder sorgte Franek Haschke für ein schnelles Tempo. Carsten Schlangen hatte die Fähigkeit, es durchzuziehen. Auch diese Zeit berechtigt den aus Meppen stammenden und für LG Nord Berlin startenden Leichtathleten zum Start bei den Weltmeisterschaften vom 7. bis 9. März im spanischen Valencia.
Seine Siegeszeit von 3:38,47 Minuten ist die zehntbeste von einem Deutschen über diese Strecke in der Halle jemals erzielte Zeit. Für Carsten Schlangen hat sich das Trainingslager also bereits ganz klar in Form von Top-Zeiten und dem Meistertitel ausgezahlt. Franke Haschke hatte Pech. In Sindelfingen ereilte ihn ein heftiger Heuschnupfen, so dass er sich ganz spontan dazu entschied, für Carsten das Tempo auf den ersten Metern hoch zu halten.
Für Freiluftmeister Moritz Höft fällt die Bilanz nicht so positiv aus. Beim winterlichen Saison-Höhepunkt im 800-m-Finale von Sindelfingen konnte er keine Akzente setzen. Trainingskamerad Carsten Schalngen versucht das so zu erklären: “Das hat weniger mit dem Trainingslager in Kuusamo zu tun. Moritz war, wie alle anderen auch, sehr gut drauf direkt nach dem Trainingslager im hohen Norden. Als es dann in die Halle ging und die ersten härteren Läufe anstanden, da hatte er auf einmal ein paar Probleme. In der Woche vor den Deutschen Meisterschaften war Moritz kaum noch gelaufen und da hat es ihm einfach im Finallauf an Härte gefehlt. Dennoch ist mein Gesamteindruck folgender: Die Resultate zeigen, dass solch ein nicht spezifisches Skitraining sehr effektiv ist.”
Inzwischen weilen die “Hauptstadtläufer” schon wieder im nächsten Trainingslager auf Lanzarote. Bis zum 4. März laufen sie in La Santa im Sportclub LaSanta. Carsten Schlangen bereitet sich hier gezielt für seinen Start über 1 500 m bei der WM vor, seine Trainingskameraden legen auf traditionellen Art weitere Grundlagen für die Saison 2008. www.runnersworld.de wird in der nächsten Woche einen “Bericht zur aktuellen Form-Lage” direkt aus dem Trainingslager übermitteln.
02 Februar 2008 um 07:44
Herrliches Foto Leute,
Ich wünsch Euch von hier ausreichend Rückenwind und alles Gute beim Training, so dass es sich kontinuierlich weiterdreht.
Gruß aus Lübeck
der Marc