Zwischen Training und Waisenhaus

Quelle: Leichtathletik.de – Anja Herrlitz

Hauptstadtläufer vor dem Tafelberg-AufstiegWie viele deutsche Leichtathleten haben sich fünf Hauptstadtläufer mit ihrem Trainer Prof. Dr. Roland Wolff im südafrikanischen Stellenbosch auf die Olympia-Saison vorbereitet. Neben dem Trainingsgelände erlebten die Läufer aber auch den harten Alltag mancher Südafrikaner. Sie besuchten ein Hilfsprojekt in einem Township von Kapstadt.

Moritz Höft, Franek Haschke, Carsten Schlangen, Norbert Löwa und Jonas Stifel genossen bei 25 bis 35 Grad optimale Trainingsbedingungen in dem Universitätsstädtchen etwa 50 Kilometer entfernt von Kapstadt. „Das Trainingsangebot war schon spektakulär“, blickt Carsten Schlangen zurück. „Auf dem Uni-Gelände gab es sowohl eine normale Bahn als auch eine Rasenbahn. Außerdem lagen mehrere Rugby-Felder nebeneinander. Wenn man da einmal drum herum gelaufen ist, hat man etwa 20 Minuten gebraucht.“

Aber auch andere Orte wurden für abwechslungsreiches Training genutzt. Morgendliche Dauerläufe wurden schon mal auf einer anspruchsvollen 10-Kilometer-Runde durch den Nationalpark Jonkershoek absolviert. Und der Tafelberg wurde nicht – wie es die meisten Touristen vorziehen – mit der Gondel erklommen. Muskelkraft hieß der Schlüssel zum Erfolg beim Aufstieg zu Fuß. In 55 Minuten wurde dabei sogar die für fortgeschrittene Bergsteiger angegeben Zeit von einer Stunde unterboten. Insgesamt standen an 13 Tagen 26 Trainingseinheiten auf dem Programm.

Besuch eines Hilfsprojektes

Carsten Schlangen im Waisenhaus im TownshipDaneben fand die Gruppe aber auch die Zeit, ein Hilfsprojekt im Township Kayelitsha zu besuchen, dass von Dr. Michael Greis, einem befreundeten Arzt von Carsten Schlangen, mitbegründet worden war. Die dort lebende 55-jährige Amelia hat etwa 60 Waisenkinder bei sich aufgenommen, tagsüber kommen noch einmal fast genauso viele dazu. „Alle Kosten, die für sie entstehen, werden durch Spenden finanziert“, erzählt Carsten Schlangen, der vom Einsatz der Südafrikanerin begeistert war.

„Es war schon etwas ganz besonders, Zeit mit den Kindern zu verbringen. Alle haben sich total gefreut, wenn man Bilder von ihnen gemacht hat und sie sich selbst auf dem Display gesehen haben“, erzählt er. „Plötzlich hatte man da zehn quiekende Kinder auf dem Arm.“ Mehr Informationen zu dem Hilfsprojekt, das den Berlinern sehr am Herzen liegt, gibt es auf www.project-help.de.

Für die Hauptstadtläufer stehen nun noch ein kurzes DLV-Trainingslager in Zinnowitz und danach die ersten Wettkämpfe auf dem Programm. „Die meisten von uns werden wohl in Dessau erstmals über 1.500 Meter an den Start gehen und vorher wahrscheinlich in Königs Wusterhausen die 1.000 Meter laufen“, verrät Carsten Schlangen. Er selbst plant einen Start beim DKB-ISTAF in Berlin am 1. Juni.

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