Freud und Leid bei den Hauptstadtläufern
In den vergangenen Wochen haben wir Hauptstadtläufer eine große Anzahl von Rennen bestritten. Besonders Hauptstadtläufer Carsten nutzte nahezu jede Gelegenheit, um sich für die Europameisterschaften in Barcelona zu qualifizieren und sich zeitgleich für diesen Saisonhöhepunkt vorzubereiten. Carsten ist derzeit in einer sehr guten Verfassung und rannte gleich drei Top-Ereignisse binnen einer Woche: DLV-Gala in Wattenscheid, Athlelor Meeting in Metz und Norddeutsche Meisterschaften im heimischen Berlin.
DLV-Gala in Wattenscheid
Bei der Gala in Wattenscheid ging es vor Allem um die Erreichung der immer noch nicht erfüllten Norm für die Europameisterschaften. Leider wurde der Mut, den Carsten im Rennen in Wattenscheid zeigte, nicht belohnt. Carsten folgte als einziger Läufer den enteilenden Tempomachern. Die Tempomacher gingen hoffnungslos zu schnell an und schauten sich nicht nach dem weit zurückliegenden Feld um. Selbst Carsten musste eine leichte Lücke zu den zwei Tempomachern entstehen lassen. Der leichte Wind und die hohen Temperaturen im Lohrheidestadion waren für ihn auf den letzten Metern etwas zu viel. Mit katastrophalen 31sec über die letzten 200m kamen andere Deutsche Läufer wie Christoph Lohse und Moritz Waldmann ihm noch gefährlich nahe. Die Norm erreichte Carsten mit einer Zeit von 3:38,29min nicht.
Meeting in Metz
Mit der Norm bei der DLV-Gala hatte es also nicht geklappt. Carsten war über den Verlauf des Rennens enorm verärgert und reiste bereits am Dienstag zum Meeting nach Metz (Frankreich). Dort bereitete ihm der Deutsche Läufer Sven Praetorius ein gutes Tempo auf den ersten 800m. Der zweite Tempomacher war im Prinzip die Fortsetzung der Katastrophe von Wattenscheid: auf dem Abschnitt zwischen 800m und 1000m büßte Carsten ganze zwei Sekunden ein. Durch den Zwischenruf des Bundestrainers Henning von Papen nach 1000m realisierte Carsten, was er bereits durch das häufige Auflaufen auf den Tempomacher ahnte. Carsten entschloß sich daraufhin, den Tempomacher beiseite zu schieben, um selbst für das Tempo zu sorgen. Mit 3:36,67min erreichte er die Norm und gab sich erleichtert:
„Wenn ich auch nur einen Moment länger gezögert hätte und nach dem Zwischenruf von Henning von Papen nicht sofort reagiert hätte, dann wäre die Europameisterschaftsnorm nicht mehr erreichbar gewesen. Ich bin jetzt enorm erleichtert und freue mich auf die nun folgenden harten Vorbereitungswettkämpfe.” Carsten nach dem Rennen in Metz
Norddeutsche Meisterschaften in Berlin
Bei den Norddeutschen Meisterschaften starteten dann wieder alle Hauptstadtläufer. Naja, leider stimmt das nicht ganz: Während die Freude bei uns Hauptstadtläufern aufgrund der geglückten Qualifikation von Carsten groß ist, bereitet uns Nachwuchsläufer Sebastian ein wenig Sorge. Sebastian stürzte auf einer S-Bahn-Treppe und verletzte sich leicht an beiden Knien. Das eine Knie musste mit einem kleinen operativen Eingriff behandelt werden. Für etwa 10 Tage wird Sebastian nun nicht am Training teilnehmen können. Die Teilnahme an den Deutschen Juniorenmeisterschaften ist damit fraglich.
Bei den Norddeutschen Meisterschaften dominierte Carsten die 800m Strecke. Er gewann den Lauf mit 1:49,57min. Über die 400m erzielte Merlin mit 50,26sec eine Saisonbestleistung. Er zeigt sich damit gut gerüstet für die Deutschen Meisterschaften in Braunschweig. Arthur Schäfer, alias Samalia Schäfer, erzielte über die 1500m eine persönliche Bestleistung von 3:57,85min.
Kommende Wettkämpfe
Am Donnerstag dieser Woche starten Merlin und Carsten über die 800m beim German Meeting in Biberach. Dort wollen sie sich den letzten Schliff für die anstehenden Deutschen Meisterschaften holen. Wir werden berichten.