Bericht vom German Meeting in Dessau
Quelle: Jan-Gerrit Keil – Textergänzungen von Carsten Schlangen
Zur fortgeschrittenen Abendstunde begaben sich unsere Hauptstadtläufer am Freitagabend im Paul-Greifzu-Stadion zu Dessau auf die Rundbahn. Gleich zum Anfang der Saison hatten sich die sechs aus der Trainingsgruppe von Roland Wolff einiges vorgenommen…
Den Anfang machten die 800m-Läufer Moritz Höft und Alexander Hudak. Auf Grund seiner guten Vorleistung vom Vorwochenende durfte „Hudi“ bei den Männern im A-Finale starten, er bedankte sich mit einer erneuten persönlichen Bestzeit und hakte bereits im zweiten Rennen der Saison die Normerfüllung für die U20-Europameisterschaft im niederländischen Hengelo ab. In 1:50,45min blieb er 5/100s unter dem vom DLV geforderten Richtwert. Da aber bereits 4 Läufer im DLV die Norm geschafft haben und nur 3 Starter bei der EM für Deutschland an den Start gehen dürfen, wird nun der direkte Vergleich bei den Nachwuchsmeetings in Potsdam und Mannheim über die Fahrkarten zur Junioren-EM entscheiden.
“Ich glaube, ich habe noch nie in meinem Leben so ein hartes Rennen durchstehen müssen. Vor dem Start war ich recht nervös, da ich heute das erste Mal bei einem German Meeting gestartet bin. Es war gut, daß ich von den etwas älteren Läufern aus unserer Gruppe vor dem Rennen so gut betreut wurde. Ich profitiere von ihrer Erfahrung. Jetzt hoffe ich, daß ich im direkten Duell gegen Robin Schembera, Sebastian Keiner und Sören Ludof zeigen kann, was ich kann. Für heute bin ich mit meiner Bestzeit absolut happy.” (Alexander Hudak)
Etwas schneller war der „alte Hase“ Moritz, der als fünfter und dritter Deutscher Läufer mit 1:48,72min einen passablen Saisoneinstieg hatte. Bis ca. 50m vor dem Ziel sah es noch so aus, als könne Moritz noch um einen Podiumsplatz mitkämpfen.
“Im Rennen war ich sehr frisch und ich bin gleich vorne mitgelaufen. Leider haben mir auf der Zielgeraden noch die entscheidenden Körner gefehlt. Ich habe gut trainiert und auf einigen Unterdistanzen neue Bestzeiten aufgestellt und freue mich jetzt auf Kassel.” (Moritz Höft)
In Kassel möchte der 800m Spezialist Moritz Höft endlich für eine klare Position im internen LG Nord Ranking sorgen! Mit der Zeit von Dessau war er um lediglich 1/100sec langsamer als sein Teamkollege Carsten Schlangen. (wir berichteten)
Über 1500m gab es dann wirklich die geballte Power der LG NORD-Mittelstreckenelite in einem erlesenen Feld zu sehen. Carsten Schlangen, Franek Haschke, Jonas Stifel und Youngster Falko Zauber maßen sich mit der internationalen und nationalen Konkurrenz. Am Ende belegten die arrivierten Drei Carsten, Franek und Jonas als beste Deutsche innert nur einer Sekunde Abstand die Plätze vier, fünf und sechs und konnten sich damit wie im Vorjahr gleich zu Beginn der Saison auf Platz 1 bis 3 der deutschen Bestenliste festsetzen. Gewonnen wurde das Rennen von Johan van Deventer aus Südafrika in 3:39,15min. Für Zeiten unter 3:40min reichte es bei den Nordlern, die dicht im Schlepptau waren, diesmal noch nicht. Der Kampf um das Europacup-Ticket wird nun in Kassel sowohl vereinsintern als auch mit der nationalen Konkurrenz hart ausgefochten werden. Dazu gab Carsten Schlangen auf Leichtathletik.de schon einmal ein Statement ab:
“Es war ein guter Einstieg. Ich hatte mir aber eine bessere Zeit vorgenommen. Ich bin glücklich, aber nicht ganz glücklich. Der Tempomacher ist zwischen 800 und 1.200 Meter zu langsam geworden. Dadurch haben wir das angepeilte Ziel nicht geschafft. Mit Platz vier bis sechs sind wir Läufer von der LG Nord aber zufrieden. Jetzt freue ich mich auf Kassel, da wird es wieder ein enges Rennen. Auch im Hinblick auf den Europacup wird’s spannend.”
Im Schlepptau des Triumphirates verbesserte sich Junior Falko Zauber als elfter auf eine neue persönliche Bestzeit von 3:44,55min. Damit erreichte er schon einmal die weichere Norm der EAA und muss jetzt noch versuchen die DLV-Norm für die U23-Europameisterschaft im ungarischen Debrecen nachzuliefern.