Enttäuschung in Nürnberg und wenige Lichtblicke
Die Leistungen der Hauptstadtläufer bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg waren bis auf wenige Ausnahmen enttäuschend. Vor allem die sichere Medaillenbank des 1500m Laufes enttäuschte in diesem Jahr. Die einzige Medaille ging an Norbert Löwa über die 3000m Hindernis.
800m
Am ersten Tag der Meisterschaften mussten zwei Hauptstadtläufer bereits die Segel streichen. Moritz Höft, Vorjahressieger über die 800m bekam erneut Probleme während des Laufes und stieg nach 600m enttäuscht aus dem Rennen. Auch Merlin Rose, der in diesem Jahr zum Teil ordentliche Leistungen auf die Bahn gebracht hatte, die eigentlich ein Weiterkommen hätten wahr machen können, erwischte einen schlechten Tag und schied mit 1:55:23min aus. Allein Alexander Hudak sicherte sich mit einem energischen Schlußsprint den zweiten Platz in seinem Vorlauf und qualifizierte sich das erste Mal bei den Männern im Finale.
“Ich bin sehr enttäuscht von meinem Lauf, aber ich musste einfach auf meinen Körper hören. Ich hatte mir meinen Abschied aus dem Leistungssport etwas fulminanter erträumt – aber so ist das eben in der Leichtathletik. Jezt freue ich mich auf die neuen Aufgaben, die auf mich warten!” (Moritz Höft)
Am zweiten Tag war “Hudi” der einzige Lichtblick. In einem fulminanten Endspurt lief er auf den vierten Rang und kam mit seinen 1:52:31min noch 1/100sec vor Nils Schumann ins Ziel. Wir gratulieren unserem Youngster, der mit dieser Leistung seine stetige Verbesserung ein weiteres Mal untermauert.
“Ich bin einfach nur total happy! Diesmal war die Medaille noch hölzern!” (Alexander Hudak)
3000m Hindernis
Ebenfalls am ersten Tag fanden die 3000m Hindernis der Männer statt. Norbert Löwa sicherte sich den zweiten Platz und musste sich mit 8:52:39min nur Steffen Uliczka geschlagen geben.
“Es ist schon schade, dass Filmon Ghirmai heute nicht mit uns laufen konnte. Insgesamt hätte es den Lauf deutlich aufgewertet. Wir Hauptstadtläufer wünschen Ihm alles Gute und eine schnelle Besserung.” (Norbert Löwa)
1500m
Jetzt kommen wir zur Auswertung der wohl enttäuschendsten Disziplin des Wochenendes – den 1500m. Nach einem starken Vorlauf, den Carsten im Schlußspurt klar gegen Wolfram Müller gewinnen konnte verlief die Nacht zum Finale weniger souverän. Carsten plagte sich mit heftigen Bauchschmerzen und musste sich immer wieder übergeben. Am Ende einer schlaflosen Nacht war klar, dass Carsten seinen dritten Titel bei den Deutschen Meisterschaften nicht verteidigen durfte. So schnell lösen sich Träume auf.
Für zwei weitere Hauptstadtläufer lösten sich im Endlauf Träume im Nichts auf. Franek Haschke und Jonas Stifel blieben im Rennen weit unter ihren Möglichkeiten.
Das 1500m Finale startete mit einer fulminanten 56sec Runde, ehe es dann mit etwas moderateren Rundenzeiten weiter ging. Der Abstand, den Wolfram Müller und Stefan Eberhardt dem Feld zu dem Zeitpunkt bereits gegeben hatten, blieb bis zum Ende erhalten. Auf der Zielgeraden lieferten sich die beiden einen packenden Fight um den ersten Platz, den Stefan Eberhardt knapp für sich entscheiden konnte. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle von den Hauptstadtläufern.
Franek und Jonas hingegen hielten sich im hinteren Pulk auf, ohne Chance noch an die vorne laufenden heranzukommen. In der Resignation, dass die ersten beiden Plätze jetzt bereits weg waren, ließen sich Franek und Jonas enttäuscht zurückfallen und holten leider nicht das aus sich heraus, was möglich gewesen wäre.
“Ich bin total fertig von dem Magen-Darm Infekt. Heute früh hatte ich kaum Kraft, in den Frühstücksraum zu gehen. Ich bin frustriert, dass ich meinen Titel nicht verteidigen durfte. Die Chance standen mit meiner generellen Form auch nicht gerade schlecht.
Gleichzeitig muss ich aber auch sagen, dass ich nun fast ein halbes Jahr ohne jeglich Probleme durchgekommen bin und ich dadurch auch sicher die Olympischen Spiele erreichen konnte. Somit waren die Deutchen Meisterschaften “nur” eine schöne Zwischenstation auf dem Weg nach Peking. Ich werde mich jetzt zunächst ausruhen und dann langsam meine Form wieder aufbauen.” (Carsten Schlangen)
07 Juli 2008 um 13:41
i am sorry Casten . you will make it in pecking .
Abdou
07 Juli 2008 um 14:47
“Abschied aus dem Leistungssport”??!! Was hört man denn da?!
07 Juli 2008 um 09:04
Liebe Hauptstadtläufer,
die Ergebnisse aus Nürnberg sind in der Tat – vorsichtig ausgedrückt – durchwachsen. Was da in den einzelnen Läufen oder im Vorfeld so schiefgelaufen ist, kann so einfach sicher nicht beantwortet werden, aber Ihr werdet Euch sicher schon entsprechend Gedanken machen.
Trotzdem finde ich, dass ihr insgesamt und unabhängig vom Abschneiden am vergangenen Wochenende ein sehr sehr starkes Team seid, was nicht nur in der Vergangenheit bewiesen hat, dass die Trainingsmethoden und Wettkampfstrategien aufgehen, sondern was auch für die Zukunft noch immenses Potential hat (siehe beispielsweise das Abschneiden von Alexander, der mich auch beim ISTAF schon sehr begeistert hat …). Ich glaube ich spreche da nicht nur für mich, wenn ich sage, dass es immer sehr viel Spaß macht, Euch auf der Bahn oder auch beim Cross bei ‘der Arbeit’ zuzuschauen.
Ich wünsche Euch, dass Ihr bis zum Abschluss der Saison nochmal den ein oder anderen Akzent setzen könnt und dann spätestens nächstes Jahr bei der WM in der eigenen Stadt ein gehöriges Wort mitreden könnt!
Alles Gute bis dahin und – trotz der Enttäuschung vom Wochenende – weiterhin viel Spaß an Eurem Sport (ich werde ihn als Zuschauer zumindest auf jeden Fall haben …)!
Dirk
P.S.: Für Carsten natürlich alles erdenklich Gute für die olympischen Spiele in Peking; auf das er Euch alle würdig vertreten wird!
07 Juli 2008 um 11:14
Hey Leute,
ich kann Eure Enttäuschung verstehen, zumal ich Eure fulminanten Trainingsleistungen ja wöchentlich mehr oder weniger “mittendrin statt nur dabei” erleben durfte.
Aber es geht schließlich weiter und neben den objetkiv messbaren Daten wie Zeiten oder Titel, machen noch viele andere (zwischenmenschliche) Fähigkeiten einen guten Läufer zu einem Spitzen – und Hauptstdadtläufer.
Und in diesem Punkt seid Ihr unschlagbar.
Ganz egal, ob ihr nun bei den Deutschen sämtliche Titel einsammelt, oder “nur” im Feld mitlaufen könnt:
ich bin sehr stolz und froh, dass ich mit Euch trainieren darf!!!
Stay as you are…
Flo