Frustration und Enttäuschung in Cottbus
Beim German Meeting in Cottbus am zurückliegenden Mittwoch überwogen die negativen Gefühle. Viele Hauptstadtläufer konnten ihr gestecktes Ziel aus unterschiedlichsten Gründen nicht erreichen.
1500m Lauf
Das Ziel, mit dem Hauptstadtläufer Carsten Schlangen nach Cottbus kam, war eindeutig – es sollte die zweite Olympianorm her. Beim ISTAF in Berlin hatte Carsten bereits die schwierigere A-Norm von 3:35:50min geknackt und nun stand “nur” noch die B-Norm von 3:36:30min als Herausforderung an.
Leider konnte Hauptstadläufer Franek Haschke krankheitsbedingt nicht starten. Wir hätten ihm ohne Zweifel viel zugetraut nach der starken Schlussrunde in Kassel. Auch Wolfram Müller von der LG Asics Pirna fiel krankheitsbedingt aus. Beiden wünschen wir an dieser Stelle eine gute und schnelle Besserung!
Somit war für Carsten früh klar, dass er das Rennen gewinnen musste, denn auch die internationale Konkurrenz machte sich einen Abend vor dem Start in Cottbus auf einmal rar. Mehr zu den Begleitumständen und den frustrierenden Ereignissen in Kürze auf dem Blog unter www.carsten-schlangen.de.
Carsten erreichte in 3:37:79min das Ziel und wurde klar Erster. Die Norm verfehlte er damit um knapp 1,5sec.
“Ich bin schon sehr enttäuscht von den Begleitumständen des heutigen Rennens. In Kürze werde ich dazu Stellung nehmen. Trotz all der Hindernisse und dem verschleppten Rennen bin ich eine sehr gute Zeit gelaufen – die drittbeste meines Lebens. Die Form stimmt und ich muss jetzt vorausschauen auf die kommenden Wettkämpfe!” (Carsten Schlangen)
Falko Zauber startete im B-Lauf der 1500m und lief direkt hinter dem Tempomacher Christian Gehrke. Leider wurde auch in diesem Rennen das Tempo nicht hoch genug gehalten und so war es Falko, der als Erster reagierte. Er setzte sich zwischenzeitlich deutlich vom überwiegend mit Deutschen Läufern besetzten Feld ab und wurde erst auf der Zielgeraden eingeholt – aber nicht überholt. Falko gewann den Lauf mit guten 3:46:47 vor Arthur Lenz.
“Heute war ich besser in Form als in den letzten Rennen, aber auf den letzten Metern konnte ich nicht mehr so viel Zeit gut machen, wie wir auf den ersten Metern verloren hatten.” (Falko Zauber)
800m
Moritz Höft erreichte mit 1:49:71min fast die exakt gleiche Zeit wie in Kassel und gab sich enttäuscht. Er hatte das Rennen in der zweiten Runde agressiv gestaltet und hatte sich als erster hinter dem späteren Gewinner Asraf Tadili aus dem Feld gelöst. Auf der Zielgeraden verließen ihn allerdings etwas zu früh die Kräfte und so kam er zeitgleich mit Maximilian Wessel ins Ziel.
“Ich hatte mir heute mehr vorgenommen. In der letzten Zeit ging es im Training deutlich aufwärts – jetzt muss ich nur im Wettkampf zeigen, dass ich es kann.” (Moritz Höft)
3000m Hindernis
Die 3000m Hindernis standen ganz im Zeichen der herausragenden Leistung von Simon Vroemen aus den Niederlanden. Er stellte den Meeting Rekord ein und lief mit 8:12:50min deutlich schneller als die erforderliche niederländische Qualifikationsnorm für die Olympischen Spiele in Peking. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle an den immerhin schon 38Jahre jungen und sehr sympathischen Athleten.
Hauptstadtläufer Norbert Löwa lag lange Zeit auf gutem Kurs, bis sich nach etwa 2000m vor ihm das Feld auflöste. Immer mehr Athleten, die direkt vor ihm lagen, fielen zurück oder stiegen aus. Es tat sich eine enorm große Lücke zu den Führenden auf und auch zum besten Deutschen Steffen Uliczka.
“Es lief heut einfach nicht richtig. Ich war zu zaghaft angelaufen und hatte leider den Kontakt zur entscheidenden Gruppe verloren. Nachdem vor mir nach und nach einige Konkurrenten ausgestiegen sind, war ich auf den letzten 1000m auf mich allein gestellt. Es ist ärgerlich, dass ich dann mich und das Rennen aufgegeben habe. Da geht noch einiges.” (Norbert Löwa)